Stürze stellen im Spitalbereich aufgrund ihrer Häufigkeit und ihren physischen, psychologischen und sozialen Konsequenzen ein bedeutendes klinisches und ökonomisches Problem dar. Stürze sind als relevante und komplexe klinische Herausforderung, beeinflusst durch vielfältige Ursachen und Faktoren, zu verstehen (Kwaliteitsinstituut voor de Gezondheidszorg CBO, 2004).
Die meisten Stürze treten bei älteren Personen auf, wobei die Häufigkeit mit steigendem Alter zunimmt (Halfon, Eggli, Van Melle, & Vagnair, 2001). Die Konsequenzen eines Sturzes betreffen das physische, psychische sowie soziale Wohlbefinden und können die Lebensqualität von Betroffenen beeinträchtigen. Stürze können mitunter zu schweren Verletzungen (z.B. Hüftfrakturen) führen und einen Anstieg der Pflegeabhängigkeit nach sich ziehen (Frank & Schwendimann, 2008). Stürze von älteren Personen über 65 Jahren verursachen in der Schweiz jährlich materielle Kosten von 1.36 Milliarden Franken (Niemann, Lieb, & Sommer, 2015).
Die Sturzraten in Spitälern hängen stark von der Station ab, in der die Erhebung durchgeführt wurde. Allgemein werden auf chirurgischen Stationen weniger Stürze als auf den übrigen Stationen gemeldet. Im Allgemeinen ereignen sich Stürze in Spitälern oft durch Ausrutschen oder Stolpern im Patientenzimmer (Halfon et al., 2001).